Tantra: ein Geschenk an die Menschheit und meine Reise als Coach

 

Tantra: Ein Geschenk an die Menschheit und meine Reise als Coach

Tantra ist ein faszinierendes Thema, das für viele Menschen schwer fassbar ist. Jeder hat schon einmal davon gehört, aber ein klares, eindeutiges Bild darüber zu haben, ist selten. Ähnlich wie bei Begriffen wie „Zahnarzt“ oder „Butter“ – die jeder sofort verknüpfen kann – fehlt es bei Tantra oft an einem gemeinsamen Verständnis. Es bleibt ein eher vages Konzept, das je nach Perspektive und Wissen sehr unterschiedlich interpretiert wird.

In meinem Beruf als Tantra-Coach habe ich jedoch eine tiefere, klare Beziehung zu diesem Thema entwickelt. Tantra bedeutet für mich sehr viel, und ich habe es als ein Geschenk an die Menschheit erkannt – ein wertvolles Geschenk, das, wenn richtig verstanden, zu einer tiefen Transformation führen kann.

Meine Reise mit Tantra

Ich verdiene meinen Lebensunterhalt mit Tantra-Coaching, und dabei erlebe ich oft, wie herausfordernd es sein kann, diesen Beruf öffentlich zu kommunizieren. In meinem persönlichen Alltag habe ich oft das Gefühl, zwischen verschiedenen Perspektiven und Erwartungen zu jonglieren, wenn es darum geht, über meinen Beruf zu sprechen.

Manchmal gehe ich offen damit um und erzähle direkt, dass ich früher Tantra-Massagen gegeben habe. Diese Art der Körperarbeit war für mich ein bedeutender Lehrer, und ich habe so viel daraus gelernt. Zu anderen Zeiten spreche ich eher von meiner Arbeit als Sexological Bodyworker, da dieser Begriff in unserer Gesellschaft oft weniger mit Vorurteilen oder Missverständnissen belastet ist. Das Thema bleibt aber nach wie vor ein Reizthema: es wird häufig entweder mit Unwissenheit oder Verurteilung betrachtet. Das kann auf Dauer anstrengend sein.

Tantra: Mehr als nur Sexualität

Tantra, wie es ursprünglich gemeint war, ist nach meiner Auffassung eines der größten Geschenke an die Menschheit. Tantra ist nicht nur eine Praxis, die sich mit Sexualität beschäftigt, auch wenn sie diese einbezieht. Es geht um viel mehr. Es ist eine philosophische und esoterische Richtung, die tief in der indischen Tradition verwurzelt ist und den gesamten Lebensprozess umfasst – nicht nur den physischen Körper, sondern auch den Geist und die Seele.

Ich hatte das große Privileg, viele Jahre in einer tantrischen Yoga-Schule zu lernen, in der der Fokus auf Theorie und Philosophie lag. Diese Ausbildung half mir, die tantrischen Prinzipien zu verstehen und die energetischen Aspekte des Tantra zu erleben. In dieser Schule ging es nicht um Orgien oder oberflächliche Praktiken. Vielmehr lag der Schwerpunkt auf der Arbeit mit der erotischen Energie des Körpers und deren bewusster Lenkung.

Ein zentraler Aspekt des ursprünglichen Tantra ist die Praxis der Transmutation und Sublimation. Das bedeutet, dass die sexuelle Energie nicht einfach in einem Orgasmus „abgeführt“ wird, sondern bewusst im ganzen Körper bewegt und umgewandelt wird. Diese Energie kann dann zu persönlicher Entwicklung, zum Öffnen des Herzens und zur Erweckung der Sinne genutzt werden. Sie hat das Potenzial, das Bewusstsein zu erweitern und den Menschen mit einer höheren, transzendenten Dimension des Lebens zu verbinden.

Meine Erfahrungen als Tantra-Coach

Als ich vor etwa 10 Jahren begann, Tantra-Massagen anzubieten, war ich voller Ideale. Ich wollte Tantra den Menschen näherbringen, damit sie die kraftvollen Energieflüsse in ihrem Körper und Geist wahrnehmen können. Doch schon bald merkte ich, dass nicht alle Menschen das gleiche Interesse oder Verständnis für diese tiefere Erfahrung hatten. Besonders die Idee, dass der Orgasmus nicht das ultimative Ziel sein sollte, war für viele schwer zu akzeptieren – besonders bei meinen männlichen Klienten. Manche fühlten sich unter Druck gesetzt, nicht zu ejakulieren, und das brachte viele Unsicherheiten mit sich.

Nach vielen Erfahrungen und Reflexionen änderte ich meine Herangehensweise. Ich begann, meinen Klienten zu sagen: „Für mich ist es in Ordnung, wenn du erigierst oder ejakulierst. Es geht nicht um das, sondern um die Erfahrung, die du machst.“ Diese Haltung brachte Frieden in meine Arbeit und ließ mich meine Rolle als Coach besser verstehen. Es ging nicht darum, was ich wollte, sondern darum, meine Klienten dort abzuholen, wo sie gerade standen – mit ihren eigenen Bedürfnissen und Vorstellungen.

Die Kraft der offenen und respektvollen Begegnung

Was für mich jedoch weiterhin besonders schön und erfüllend ist, sind die Momente, in denen Klienten zu mir kommen, die bereit sind, sich auf neue sexuelle Erfahrungen einzulassen. Wenn diese Bereitschaft vorhanden ist, dann geschieht etwas Besonderes. Es ist, als ob zwei Menschen sich im Namen dieser heiligen Energie treffen, in einem Raum der Offenheit und Demut. In diesen Momenten kann ich das tantrische Prinzip lebendig weitergeben und meinen Klienten zu einer tiefen Erfahrung verhelfen.

In solchen Sessions entsteht eine Energie und Lebendigkeit, die oft als fast „kosmisch“ beschrieben wird. Es ist, als ob der Raum von einer höheren, kraftvollen Energie durchzogen wird. Diese Erfahrungen sind für mich die Sternstunden meiner Arbeit. Es ist ein Moment des Staunens und der Dankbarkeit, wenn Klienten diese Transformation erleben – und diese Momente sind auch im Online-Raum möglich.

Fazit

Ich hoffe, dass dieser Text diejenigen erreicht, die eine tiefere Sehnsucht nach höherer, bewusster Sexualität und persönlichen Erkenntnissen in sich tragen. Tantra kann ein kraftvolles Werkzeug zur Transformation sein, wenn man bereit ist, sich auf die Energie und Weisheit dieses alten Wissens einzulassen. Wenn zwei Menschen sich im Namen dieser Energie begegnen, passieren wahre Wunder.